Album Review: Christmas - Hot Nights in Saint Vandal (2020)

Die meisten Menschen werden mit dem Begriff Christmas wohl Assoziationen erschließen wie Fressorgien, überfüllte Verkehrswege, Stress beim Einkaufen, kanisterweise Glühwein mit doppeltem Schuss, Bauchschmerzen durch die Fressorgien, Kopfschmerzen durch eine minimale Verunreinigung im vorletzten Getränk des Vortages oder auch den traditionellen Streit mit Verwandten. Das Wort Christmas hat aber auch eine positive Konnotation: nämlich Christmas aus St. Wendel, die satanischen Punk Rocker.
Zum zehnjährigen Jubiläum der Band erscheint auf dem Label Kidnap Music die dreizehnte Veröffentlichung von Christmas: "Hot Nights in Saint Vandal" ist das vierte Studio Album, welches seit Ende Februar 2020 als LP, CD und natürlich auch als digitale Version erhältlich ist. Warum die Vinyl Version ein besonderes Schmankerl ist, werde ich später nochmal anschneiden.
Auf Release Nummer 13 und wie gewohnt im Namen der heiligen 666 preschen Christmas mit rotzig rollendem Hardcore Punk durch die Rillen der Tonträger und mähen auf diesem Wege alles nieder, was im Weg stehen könnte. Business as usual? Ja, vielleicht. Aber Christmas gehören zu den Truppen, die es schaffen auch nach einem Jahrzehnt mit jedem neuen Release noch eine ganze Ladung Schippen draufzulegen; so auch bei "Hot Nights in Saint Vandal".
Wer schon in den Genuss gekommen ist, die satanische Hardcore Punk Messe von Christmas live zu erleben, weiß mit welcher Energie das Quartett losbrettert. Die Einflüsse der Musik würde ich irgendwo zwischen New York Hardcore, Skate Punk und Death Punk sehen. Die Eigenbezeichnung Satanic Rock gefällt mir allerdings deutlich besser.
Aber auch auf Platte ballern die heißen Nächte in St. Wendel aus den Boxen wie kein anderes Album von Christmas zuvor. Da stört es auch kaum, dass das Album nur elf Songs und 21 Minuten Spielzeit hat. Repeat Taste oder die entsprechende Einstellung am digitalen Abspielgerät regeln das schon. Und für Plattenteller Gourmands? Da gibt's als kleines Schmankerl noch einen zwölften Hidden Track. Nicht dass ich das nicht sowieso auch tun würde, aber auch heute heißt meine Empfehlung: kauft Platten!
"Hot Nights in Saint Vandal" ist eine dieser Punk Rock Scheiben, die gleichzeitig eingängig und motivisch einheitlich, aber gleichzeitig auch abwechslungsreich und irre vielseitig ist. So könnte ich Bier trinken vor Freude, wenn im Opener 'Turn me lewd' Riffs und Drums durch den leicht versetzten Anschlag zusätzliche Dynamik erzeugen. Im Titeltrack wiederum sind es die Death Punk/Garage Rock Leads, die über die fast drei Minuten des Liedes fasten - ist übrigens auch der längste Track der Platte. Einzig die Nummer 'Waterloo' empfinde ich eher als Lückenfüller, der aber auch nicht geskipped werden muss - es ist meiner Auffassung einfach nur das Lied, das am wenigsten markant ist.
Abschließend eine Empfehlung an die Lesenden von mir: Wenn ihr euch "Hot Nights in Saint Vandal" nicht über den Vertrieb von Kidnap Music und Cargo Records nach Hause bestellen wollt, geht zum Konzert, trinkt Getränke, tanzt, schreit, rastet aus, passt aufeinander auf, und nehmt euch áuf dem Heimweg Tonträger mit. Wo?
Hier:
13/03/2020 Würzburg, Immerhin (Hier werde ich auch zugegen sein!)
27/03/2020 Nürnberg, Kunstverein
02/04/2020 Trier, Lucky's Luke (mit Wonk Unit)
03/04/2020 Dinslaken, Kutscherstube (mit Knife Breath)
25/04/2020 Manchester, Manchester Punk Festival
30/04/2020 Viersen, RKW
23/05/2020 Kiew, tba
13/06/2020 Wiebelskirchen, Christmas sucks Festival - A decade of Satanic Rock

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