LP Review: Giuda - E.V.A. (2019) (German)

Es ist inzwischen drei Jahre her, dass mir die Band Giuda zum ersten Mal aufgefallen ist. Damals habe ich eine kleine Review zum 2016er Album "Speaks Evil" verfasst. Heute halte ich fröhlich das neueste Album "E.V.A." in der Hand. Für diejenigen, denen Giuda noch kein Begriff ist: es handelt sich um eine Rock'n'Roll Band aus Rom, die sich mit Einflüssen aus Glam Rock und frühem Punk Rock präsentiert. Die Band hat sich nach Judas aus dem Neuen Testament benannt und ist seit ihrem letzten Album vom Quintett zum Quartett geschrumpft. Während die letzte Platte "Speaks Evil" noch deutlich mehr Cock-Rock und Ideen von AC/DC aufzeigte, spürt man von diesen Einflüssen auf "E.V.A." nichts mehr. Letzteres gefällt mir sehr gut.
Giuda's neue Platte ist definitiv dem Weltall gewidmet. Das zeigt sich nicht nur am Plattencover, das an Science Fiction Filme der 70er erinnert. Auch die Tracklist beinhaltet viele galaktische Referenzen mit Tracks wie "Overdrive", "Space Walk", "Intergalactic Draft", "Space Go" oder "Cosmic Love". Darüberhinaus haben Giuda neue Synthie Sounds zu ihrer Musik hinzugefügt, die tatsächlich ein bisschen Space Rock ins Gesamtkonzept hinzufügen. Ich bin entzückt.
"E.V.A." is eine großartige Scheibe, die zeigt, dass Giuda einen unübersehbaren Entwicklungsprozess hinter sich haben. Entweder sind sie seit "Speaks Evil" etwas erwachsener geworden oder sie haben einfach mehr Vielfalt an Einflüssen in ihrer musikalischen Entwicklung zugelassen. Während auf dem letzten Album noch eine ungestüme Mischung aus Rock'n'Roll, (Oi!) Punk, Glam und Cock Rock zu hören war, präsentieren sich die vier Römer auf "E.V.A." deutlich feinfühliger. Songs wie beispielsweise "You've got the Power" oder auch "Cosmic Love" sind wunderschöne Indie Rock Slow Jams, die in einem glam-rockigen Paket verschnürt und mit spacigem Glitzer verziert sind. Ich bin sehr glücklich über die Entwicklung der Band.
Natürlich haben Giuda dennoch nicht vergessen, wie ehrlicher Rock'n'Roll gespielt wird. Hier sei der Track "I've had enough" zu erwähnen, der sich bestens für ein paar kalte Getränke oder eine lange Fahrt auf einem einsamen Highway anbietet. Giuda haben ihren Stil keineswegs verraten; sie haben lediglich einige großartige Verbesserungen zugelassen.
"E.V.A." erscheint bei Burger Records und wird in einem wunderschönen Sleeve geliefert. Als kleines Gimmick sind im Lieferumfang Sticker mit den Bildern der vier Bandmitglieder, die auf der Innenseite des Kartons aufgeklebt werden können. Hier dürfte das Herz jede Panini Sticker Sammlers kleine Luftsprünge machen.
Obwohl die Platte kaum mehr als eine halbe Stunde Spielzeit hat, ist sie in keiner Hinsicht kurzweilig. Der rote Faden erlaubt es, die Platte problemlos mehrfach durchzuhören und dabei immer wieder etwas Neues zu entdecken. Besonders Hörer, die mit älteren Veröffentlichungen vertraut sind, werden hier viel Freude haben, und sicherlich meine Freude an der Entwicklung der Band haben.
Liebe Giuda, macht weiter so. Ihr habt selbst im Opener "Overdrive" gesungen "That's a good move". Ich bin sehr glücklich mit dieser LP.

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