Tape Review: Choir Boys - III (2019)
Da ist also das neueste Produkt der Choir Boys. Die dritte Veröffentlichung der sympathischen Band nennt sich "III". Logischerweise ist "III" nach dem Erstlingswerk "V" und der darauffolgenden Veröffentlichung "IV: Vitamins by Choir Boys" erschienen. Selbsterklärend; da muss nicht weiter ins Detail gegangen werden. Die sechs Tracks auf "III" sind in etwas weniger als einer Viertelstunde schon wieder vorbei, lassen sich aber problemlos in Dauerschleife durchhören. Anhören kann man das Ganze auf Bandcamp oder auf Tape. Das Revival von Musikkassetten ist auch an mir nicht vorbeigegangen, aber ich muss zugeben, dass ich mich etwas ziere, auf diesen Zug aufzuspringen. Digital klingt "III" von den Chorknaben auch sehr schön.
Bildquelle: https://www.facebook.com/pg/wearechoirboys/
Was hier geboten wird, ist eine sympathische Mischung aus Humor, Breaks, Gewalt und guter Laune. Songtitel wie "50m Keta", "Wake me Up before you Gogh-Gogh" oder "Zur Rhythmizität/Zyklizität und Korrelation des höheren Saxon der westlichen Altmark" lassen mein Texterherz frohlockend im Breakbeat schlagen. Musikalisch ist hier einiges geboten. Rockige Phasen wie im Opener "Diary of a Teenage Smoker", schleppende Passagen, die in Beatdowns enden wie im letzten Track "Rhytmizität/Zyklizität ...", abwechselnd hohes und tiefes Geschrei wie im Anarchopunk oder Stenchcore, jede Menge Hardcore Punk, und die lässige "Fick-dich-Attitude", wie man sie von Kapellen wie NXD, Nihil Baxter, The Omnipresent Disease oder anderen kennt.
Bildquelle: https://www.facebook.com/pg/wearechoirboys/
Das ist ultraschneller, knüppelharter, witzig unterhaltsamer, sowie musikalisch anspruchsvoller Party Punk Rock. Schöne Variationen in Rhythmus und Intensität, genreübergreifende Attacken, und immer mindestens ein Fuß auf dem Gaspedal. Die Choir Boys hauen ordentlich auf die Kacke und spielen den Soundtrack für bebende Moshpits, Wodka Shots, Bier auf Ex, gegen die Wand hauen, oder die Straßenbahn anschreien, wenn sie einem vor der Nase wegfährt. Wer gerne Spazzcore, Fastcore, Crust, Stench, Anarcho und ähnliches hört, wird hiermit sicherlich Spaß haben. Alle anderen sollten es sich auch anhören, denn es ist sehr gut.
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