LP Review: monkey3 - sphere (2019)

Macht es euch gemütlich, lehnt euch zurück und vergesst nicht, das Schauspiel zu genießen, wenn euch monkey3 ins Weltall, unbekannte Sphären und zurück entführen. Die vier Astronauten aus Lausanne sind mit ihrer neuesten LP "sphere" zurück und ich sage schon mal so viel: die Band hat mal wieder ein Meisterwerk erzeugt.
Ich selbst habe monkey3 kennengelernt, als sie auf ihrer "The 5th Sun Tour" 2014 auf dem Psychedelic Network Festival in Würzburg spielten. Ich erinnere mich noch sehr genau, wie ich auch Tage nach dem Konzert noch die Melodie von "Icarus" im Kopf hatte. Etwa ein Jahr später spielten monkey3 wieder in Würzburg, aber dieses Mal war das im Konzert im Immerhin mit den Vorbands Rodeo Drive und Queen Morphine. Bei letzteren war ich damals Bassist.
Achtzehn Jahre ist die Bandgründung nun her und jetzt haben monkey3 ihr sechstes Studioalbum veröffentlicht. Sechs Tracks auf zwei LPs, jedes Stück zwischen sechs und fünfzehn Minuten lang, und insgesamt 52 Minuten Spielzeit. Für diejenigen, die monkey3 noch nicht kennen, lässt sich der Stil auf der Platte am besten als hochglänzender psychedelischer Space Rock bezeichnen. Jedes Lied hat eine kräftige Struktur mit fließenden und doch stakkatierten Spannungsbögen. Die Band erzeugt dabei mit ihrer Musik Bilder und ganze Welten. Während Keys und Bass meist ein Fundament oder eine Umgebung schaffen, sind Schlagzeug und Gitarre der Jet, mit dem diese neuen Sphären erkundet werden. Wie auch schon auf älteren Alben werden atmosphärische und kraftvolle Space Rock Passagen mit viel Zerre gespielt, bis die Riffs sich spiralenförmig nach oben bewegen und gerne in einer nach Pink Floyd klingenden Sologitarre enden.
Die Handarbeit von monkey3 hat ein weiteres Mal ein großartiges Werk voll Abwechslungsreichtum geschaffen; "sphere" ist voller unterschiedlicher Tempi, Themen, Bilder und Emotionen. Die Schweizer Band nimmt die Zuhörenden auf "sphere" auf eine Reise durch unbekannte Sphären, entlang an Meteoritenstürmen, Geröll, und dennoch wunderschönen Eindrücken. Dabei wird die Reise mal etwas holprig zwischendurch, wenn große Gesteinsbrocken umflogen werden müssen, aber kein Umweg verfehlt hier den roten Faden.
Mit "sphere" haben monkey3 sich zwar nicht neu erfunden. Es ist dennoch eindeutig, dass die Band sich stetig nach vorne entwickelt. Hier und da sind Harmonien zu hören, die mich etwas an Pagan Metal erinnern, und die Orientierung in Richtung Space Rock ist auf "sphere" deutlicher als je zuvor. Diese zwei LPs sind ein in sich stimmiges Werk mit vielen schön Details, die entdeckt werden wollen. Mit dem letzten Track "Ellipsis" habe ich dann auch noch meinen Ohrwurm bekommen, der mich nicht loslässt.
Ich glaube, dass "The 5th Sun" nach wie vor mein Lieblingsalbum von monkey3 ist. Doch auch "sphere" ist ein Hochglanzmeisterwerk.

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