MangoWave

El Carpintero aus Würzburg is Blues Rocker mit Leib und Seele. Bei seinem Künstlernamen musste ich zunächst an einen Karpfen denken. Dass das spanische Wort "carpintero" doch sehr am englischen "carpenter" ist, habe ich irgendwie gekonnt ignoriert. Aber egal... hier soll es um Musik gehen. Der sympathische Handwerker hat erst letztes Jahr seine erste große Veröffentlichung "Pack my Things" an die Meute gebracht, und jetzt hat er bereits wieder Gitarre, Mundharmonika und Mikrofon in die Hand genommen, und seine neue EP "Motor Spirit" fertig gestellt. Diesmal handelt es sich allerdings nicht um ein reines Soloalbum, denn El Carpintero hat sich Unterstützung geholt und somit ist "Motor Spirit" ein Bandalbum. Die EP enthält drei neu aufgenommene Songs vom Debutalbum sowie zwei ganz neue Lieder Auf 21 Minuten Spielzeit präsentiert sich "Motor Spirit" in wunderschöner Blues Rock Manier. El Carpintero's rauchige Stimme rei

Welcome to the world of MOOP, or the Mooper Crew as they also call themselves. MOOP is a crazily musical quartet from Poitiers in Western France, consisting of drummer Erwin, guitar player Julien, and Guillaume and William, both playing the bariton sax. Their style? MOOP call it Brutal Jazz. While we're going through the review, we might find out why that name is very accurate. The music on MOOP's selftitled debut is driven by the intense and omnipresent full sound of the two saxophones. William use their bariton saxes to create various schemes of harmony and disharmony, while always filling out the whole room. Nevertheless, guitar and drums are no secondary characters. Julien's freejazz licks and lines swiftly jump and meander between the saxy soundscape and always attract the listener's ear. His guitar is meanwhile presented in a vast amount of different sounds, from dry, strong, and clean picks, over Heavy Metal-like riffing, up to heavily effectful parts that sou

Es war eine großartige Nacht im Zeichen des Blues Rock, der herzerwärmenden Freude, des Tanzes und angeblich auch des Bieres. Gut gelaunt und bierselig ging es also durch die heiße Abendluft in Richtung der Katakomben des Immerhins, denn es war Zeit, die Release Party von Zeremony's zweiter Platte "Cosmic Dystopia" zu zelebrieren. Als Support standen die jungen Talente von Leaving Spirit auf dem Programm. Mein erster Gedanke war: ganz schön voll auf der Bühne! Mit drei Gitarren, einem Bass, dem Schlagzeug und der Sängerin war nicht mehr viel Luft auf der Stage. Aber das hat das Sextett nicht davon abgehalten, ordentlich die Stimmung einzuheizen. Leaving Spirit aus Würzburg haben mit viel Echo und Delay das Publikum binnen weniger Takte direkt in die Sechziger katapultiert. Nostalgie? Fehlanzeige! Die Band hat den Sound des wilden Zeitalters in junger und frischer Manier neu aufgelegt, und mit einer unschlagbaren Harmonie auf den Putz gehauen. Der erste Höhepunkt wurde

"Codex" heißt die erste Platte der Osnabrücker Band Toadeater. Das Trio hat letztes Jahr erst die erste Demo rausgehauen, und geht jetzt mit dem ersten Album "Codex" auf Vinyl und Tape an den Start. Das gute Teil könnt ihr euch in groß und rund bei Fucking Kill Records, oder in klein und eckig bei Kellerassel Records vorbestellen. Geboten sind acht Tracks. Toadeater spielen rauen und sehr schnellen Black Metal mit frostig kalter Stimmung, einer gewissen Portion Hardcore Punk oder Crust, und etwas vom Flair, wie man ihn von DSBM oder Blackgaze kennt. Stakkato Riffs, die wie Blitzeis über den gefrorenen Nebelteppich aus massivem Bass- und Schlagzeugsound flirren, hier und da eine krustig-dreckige Passage im Stile von Skitsystem oder Warcollapse. Beim Gesang und den unverzerrten Parts auf der Gitarre bin ich darüber hinaus ab und zu an Graupel oder Helrunar erinnert. Musikalisch wie inhaltlich ist "Codex" von Toadeater eine stimmige Nummer. Zwischen Mi

It has been sixteen years since Reino Ermitaño released their legendary self-titled album. What has been an insider tip for a long time has now been re-released via Peruvian/German record label Necio Records. And there it is now: Reino Ermitaño's masterpiece "Reino Ermitaño", thirteen tracks of bluesy, gloomy Doom Metal, almost an hour of beautiful darkness, musical depth, and gorgeous melodies. For those of my readers who speak Spanish as well as I do: Reino Ermitaño means The Hermit's Kingdom. Reino Ermitaño are a four-piece band from Peru's capital Lima. Their genre obviously is Doom Metal, and why they might have been disregarded in Europe, Reino Ermitaño have attained cult status amogst Latin American Metal and Doom lovers. And I must say, Reino Ermitaño deserve to be cult in any way. Their music is way more than just another band playing distorted Blues riffs, adding a little Pentagram- or St. Vitus-like Heavy Metal here and there... you know what I mean

Hell yeah, this is intense! Disavow from Gothenburg, Sweden have recently released their first full-length album "Disavow". The record features eleven tracks of ice-cold rusty-metallic (post-)Hardcore. The quartet was founded in 2016 and has so far released a five-track CD called "Half Empty" via Epidemic Records. Two years later their self-titled LP "Disavowal" is finally available via Straight Edge WorldWide, Epidemic Records, Refuse Records, Useless Pride Records, and can be streamed either there or on bandcamp, Spotify, and probably elsewhere. You know how to use the internet. The eleven tracks on Disavow's debut are characterized by heavy riffing, strong distortion, various and severe beats, halting passages, and fast-forward attacks by all four musicians punching you straight in the face. I would describe the style as some sort of heavy darkened metallic Hardcore with a little Sludge here, and a little Crust there. Disavow play powerful music

Frisch aus dem Ofen und dampfend heiß kommt hier eine durchschnittliche Pizza auf den Teller. Average Pizza, das sind Johnny Salami, Fabi Quattro Formaggi, und Ian Pinapple - letzters hat auf Pizza nichts zu suchen, aber ich will mal nicht so sein. Ich möchte eines verraten: die Punk Band Average Pizza sind keine Unbekannten, sondern ein geschmackvolles Projekt aus dem Hause Folk's Worst Nightmare. Und dementsprechend ist auch die Musik: humorvoll, schunkelnd, flott, manchmal verstärkt, und auch bei krachenden Punknummern immer mit dem gewissen Bisschen Anti-Folk im Knie. Average Pizza haben für ihr "Cheesy Crust" tief in der Rezeptekiste gekramt. Der Teig besteht aus The Damned, The Ruts und einer Prise Slime. Darauf kommt eine Sauce aus Jim Morrisson, Sex Pistols, Ganz schön Feist, und The Stranglers. Das Topping setzt sich aus The Cure, The Velvet Underground, Acht Eimer Hühnerherzen und jeder Menge Käse zusammen. Heraus kommen 13 Tracks, die man 37 Minuten auf ei