CD Review: Samast - Flucht nach vorn (2019)
Herzlich willkommen zur letzten Review im Jahr 2019. Heute gibt es mal wieder eine Veröffentlichung aus dem Hause Ponyphone Records aus Schmalkalden. Und zwar geht es um das junge Punk Rock Quintett Samast. Meines Wissens kommt der Name aus der estnischen Sprache und bedeutet "vom gleichen/aus dem gleichen".
Knapp eine halbe Stunde beschallt "Flucht nach vorn" die Ohren. Geboten wird hier kraftvoller deutschsprachiger Punk Rock mit viel Druck, ein bisschen Nu Metal und breitem Tonspektrum. Hier und da kann man es auch Deutschpunk nennen. An anderer Stelle werden Skate- oder Surf Punk Elemente stärker.
Das Songwriting ist durch viele harmonische Licks und Mehrstimmigkeit geprägt. Melodic Punk würde ich das Ganze dennoch nicht nennen. Dafür schmeckt das Bier doch zu sehr nach Dosenbier. Und das ist sehr gut so!
Inhaltlich geht es aus Samasts Album um alles, was eine Flucht nach vorne bedingen und mitbringen kann: Konfrontation mit patriotischen Arschlöchern, Verlust, Träume, Unterdrückung, Überwachung, und Zusammenhalt in einer Welt, für die es sich lohnt zu kämpfen. Sahmer verpackt seine Texte in klarer sowie gewählter Sprache. Ein bisschen Zynismus und Ironie fügen schöne Würze hinzu.
Das breit arrangierte Soundgewand von Samast erinnert teilweise an Zeiten als die Toten Hosen noch keinen Schlager gemacht haben oder als es bei Nix Gut Records noch ernstzunehmende Bands gab. Sauber produzierter und doch dreckiger deutschsprachiger Punk Rock, der weder stumpf noch peinlich ist, ist ein seltenes Gut, und "Flucht nach vorn" gehört dazu.
Auffällig abwechslungsreich preschen sich Samast durch ihre Lieder, ohne dabei ihre persönliche Marke zu verlieren. Breitschultrige Angriffe wie in 'Divide and Conquer' oder 'Gesetze der Macht' wechseln sich mit melodisch-nachdenklichen Passagen wie in 'Neues Kapitel' und Überholspurpunk wie 'Flucht nach vorn' ab.
Müsste ich "Flucht nach vorn" in bereits bestehende Kategorien einordnen, würde ich sie irgendwo Motormuschi, The Offspring und Kolporteure verorten. Samast machen Lust auf kalte Getränke, lange Nächte am See und eine Mischung aus Pogo und Mosh.
Positiver und intelligenter Punk Rock mit Herz, Faust und Kopf.
Line-Up:
Sahmer Boustani - Gesang
Maximilian Endter - Gitarre, Gesang
Colin Vogt - Gitarre
Jonathan Scheller - Bass
Steffen Jungk - Schlagzeug
Samast Online:
Homepage
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smstracks
Bandcamp
Spotify
Artwork: Atelje Studio
Knapp eine halbe Stunde beschallt "Flucht nach vorn" die Ohren. Geboten wird hier kraftvoller deutschsprachiger Punk Rock mit viel Druck, ein bisschen Nu Metal und breitem Tonspektrum. Hier und da kann man es auch Deutschpunk nennen. An anderer Stelle werden Skate- oder Surf Punk Elemente stärker.
Das Songwriting ist durch viele harmonische Licks und Mehrstimmigkeit geprägt. Melodic Punk würde ich das Ganze dennoch nicht nennen. Dafür schmeckt das Bier doch zu sehr nach Dosenbier. Und das ist sehr gut so!
Das breit arrangierte Soundgewand von Samast erinnert teilweise an Zeiten als die Toten Hosen noch keinen Schlager gemacht haben oder als es bei Nix Gut Records noch ernstzunehmende Bands gab. Sauber produzierter und doch dreckiger deutschsprachiger Punk Rock, der weder stumpf noch peinlich ist, ist ein seltenes Gut, und "Flucht nach vorn" gehört dazu.
Auffällig abwechslungsreich preschen sich Samast durch ihre Lieder, ohne dabei ihre persönliche Marke zu verlieren. Breitschultrige Angriffe wie in 'Divide and Conquer' oder 'Gesetze der Macht' wechseln sich mit melodisch-nachdenklichen Passagen wie in 'Neues Kapitel' und Überholspurpunk wie 'Flucht nach vorn' ab.
Müsste ich "Flucht nach vorn" in bereits bestehende Kategorien einordnen, würde ich sie irgendwo Motormuschi, The Offspring und Kolporteure verorten. Samast machen Lust auf kalte Getränke, lange Nächte am See und eine Mischung aus Pogo und Mosh.
Positiver und intelligenter Punk Rock mit Herz, Faust und Kopf.
Line-Up:
Sahmer Boustani - Gesang
Maximilian Endter - Gitarre, Gesang
Colin Vogt - Gitarre
Jonathan Scheller - Bass
Steffen Jungk - Schlagzeug
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