LP Review: Maat Lander / Sounds of New Soma - Split Album (2019)

Nachdem Tonzonen-Chef Dirk Raupach erst kürzlich gemeinsam mit seinem Bandkollegen Alex Djelassi über Krautrock Legende Rolf-Ulrich Kaiser sinnierte, ist schon wieder eine neue Veröffentlichung der Sounds of New Soma bei Tonzonen erschienen. Dieses Mal hat das Duo aus Krefeld mit den Moskauer Space Rockern Maat Lander eine Split auf 12 Zoll herausgebracht.
Auf der A-Seite legen Arkadiy, Ilya, und Ivan von Maat Lander eine wuchtige Space und Psychedelic Rock Nummer aufs Parkett. Effekte, die wie tausend kleine Lichter und Armaturen flirren, glitzern und blinken begleiten die aufregende Reise an Bord des Raumschiffs des Maats.
Synthies, Gitarren und Drums reichen dem Moskauer Trio vollkommen aus, um eine farbenprächtige Traumreise ins innere Auge der Zuhörenden zu zaubern. Die drei Songs auf der A-Seite klingen volltönend, abwechslungsreich aufregend, und tanzen wie eine Springflut in Richtung Himmel.
Das Weltraumerlebnis auf den etwa 23 Minuten hört sich an wie eine freudige Reise vom Zimmer des Maat entlang der Wolga bis zum Mond. Anders als es bei manchen Space Rock Veröffentlichungen der Fall ist, kommt hier keine bedrohliche Stimmung auf. Man kann sich beim Zuhören direkt fallen lassen und von den teils kosmischen, teils technischen Geräuschen und deren Zusammenspiel betören lassen.
Auf der zweiten Seite der Scheibe begeben sich Dirk und Alex zusammen mit ihrem Gast Armin auf Reisen. Tiefe Synthiesounds, nachhaltige Echos und sich stetig steigernde Songstrukturen bilden die Basis für die drei Fahrten. Die Loops erbauen sich aus intensiven und verzerrten Glitch Sounds, die dann und wann sogar etwas von Industrial haben. Darauf legt sich Ebene um Ebene aus wärmenden Klängen aus den Synthesizern, die gerne mal ineinander verschwimmen und Begriffe wie oben, unten, links, rechts, mittig, etc mit Leichtigkeit ad absurdum führen.
Sounds of New Soma erzählen die einfach klingende Geschichte einer Radreise so wunderschön vertrackt, bunt, und kunstvoll ausgeschmückt, dass sie zum farbenfrohen Trip wird.
Es sind zwei hervorragende Traumreisen, die hier erzählt werden. Beide lassen sich individuell sowie auch zusammen sehr schön genießen. Auch mehrfach am Stück laufen die beiden Seiten der Split LP sehr flüssig. Schön ist dabei besonders, anzuhören wie beide Gruppen bei der Darstellung und Ausschmückung ihrer Wege auf vollkommen andere Aspekte legen.

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