Tape Review: The Good Hex - declines (2019)

Der Bass groovt funky, warm und dynamisch über die anregenden Rhythmen des Drumcomputers. Ineinander geschachtelte Loops aus Gitarrenspuren reiben sich in feinster Garage Rock-Manier daran, und garnieren das Ganze gelegentlich durch cleane Indie Leads. Inmitten dieses Spektrums harmoniert der oft zweistimmige Gesang mit warmen, melancholischen und ruhigen Tönen. Die Rede ist vom Tape "declines" des Würzburger Midi Wave/Noise-Pop/Post-Punk Duos The Good Hex.
Trotz ihrer Vielschichtigkeit sind die vier Songs auf dem Debut von The Good Hex sehr eingängig und animieren direkt zum Mitwippen oder auch zum Hüftschwung. Die Atmosphäre, die dabei entsteht ist die eines Glases Rotwein neben einer Kerze auf einem Holztisch, der Blick auf ein herbstlich verregnetes Fenster gewährt. The Good Hex packen auf "declines" angenehm wärmende Melancholie in einen psychedelischen Indie- und Post-Punk-Mantel. Die ruhige Harmonie der Gesangsstimmen fügt dem Ganzen noch eine wohltuende Portion 60s Prog Rock zu.
Um die knappe Viertelstunde auf "declines" in bestehender Musik zu verorten, lässt zunächst sich die Stimmung von frühen Human Tetris oder Darker My Love aufführen. Darüber hinaus hat der zweistimmige Gesang etwas von der Stimmung der Golden Animals, und Freunde von Joy Division oder New Order werden viel Freude mit dieser Kassette haben.
Als einziges Manko kann ich benennen, dass die Produktion des Schlagzeugs für meinen Geschmack etwas präsenter sein könnte. Abgesehen davon geht "declines" schön und direkt ins Ohr. Ich freue mich sehr auf weitere Lebenszeichen des Duos nach diesem Erstlingswerk.

Trackliste: A-Seite:
New Order, Part 1
Split Screens
B-Seite:
Heaven, Migraine
I've seen it all

Cover Artwork:
Thomas Mößlein

The Good Hex Online:
Bandcamp
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