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Showing posts from June, 2019

EP Review: Our Silent Voice - Black Rain (2018)

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Our Silent Voice ist ein Quartett aus dem sonnigen Dachau, und entgegen ihres Namens sind die vier Musiker gar nicht mal so leise. Our Silent Voice existieren seit etwas mehr als zwei Jahren und dürften Konzertbesuchern im Münchner Umkreis schon mal aufgefallen sein. Das Vierergespann spielt eine interessante, treibende und melodische Mischung aus Hardcore Punk, Emocore oder Screamo, Nu Metal und einigen Anleihen aus Death Metal oder Deathcore. Die erste Veröffentlichung von Our Silent Voice trägt den Namen "Black Rain" und ist eine kleine Zusammenstellung von einem Intro und vier Tracks auf knapp über zwanzig Minuten. Auf "Black Rain" präsentieren sich Our Silent Voice selbstbewusst und stark, oder in ihren eigenen Worten "Like a Phoenix from the Ashes". Auf den vier Tracks geben Our Silent Voice einen guten Überblick über ihre bisherige Schaffensphase. In den Tracks zeigt sich ihr gerade nach vorne tretender Hardcore . Die Beats sind oft galoppie

LP Review: Shalosh - Onwards and Upwards (2019)

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"Onwards and Upwards" is the third full-length release by Tel Aviv's finest piano Jazz trio Shalosh. The three musicians who named themselves after the Hebrew word for "three" stands for collective, virtuous, and intelligent global Jazz. Founded in 2013, the band might be famous amongst a Western audience since their second LP "Rules of Oppression". Also the sympathetic trio is constantly on tour, and plays concerts and festivals in the Americas, Europe, the Middle East, and Asia. Only a year after their first live LP, Shalosh went back to the studio to press some polished recordings of their newest songs on vinyl. The outcome is a fantastic piece of art. "Onwards and Upwards" is by far the strongest and most intense album Shalosh have produced so far. Calm passages wave over into fast but warm melodies, and even within the craziest climax the trio never loses their harmonic cool. Gadi, David and Matan present ten new songs with a playt

LP Review: Übergang - Evolution (2019)

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Das Ding hat es in sich! "Evolution" heißt die zweite Veröffentlichung von Übergang, und soviel sei schon mal gesagt: hier geht's ordentlich zur Sache. Übergang kommen aus Hann. Münden, Göttingen und Kassel, und entstammen dem musikalischen Umfeld von YugonaughtY, In Her Embrace, Nailhead, und Vile. Übergang treten auf ihrer zweiten Platte ordentlich aufs Gaspedal und präsentieren eine intelligente Mischung Hardcore , Thrash Metal und ein bisschen Death Metal. Die zwei Gitarren von Andor und Sven schweben immer harmonisch mal voll verzerrt und mal akustisch, mal groovig und mal im Stakkato über der gewaltigen aber immer akkuraten Brachialität von Louis' Schlagwerk und Silvio's massivem Bass. Sebastian schafft es, mit gepresster, druckvoller Stimme eine gelungene Mischung aus Shouting und Singen auf diese immense Soundwand zu legen. Auch gesprochene Parts wie "Im Auge des Sturms" oder Growling in "Brot und Spiele" passen äußerst gut in die T

Artist Introduction: Violateher

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Violateher from Portland, Oregon are a quite new band I discovered while scrolling through one of my favourite pages Female Fronted Punk Bands . The band consists of drummer Zoe, and guitarist and singer Taylor. Their music is "for the mothers, the sisters, the daughters, the queers, the womxn, the othered, [and] for those who will not listen". I may add, Violateher's music is awesome! I would probably describe it as raw, tough,Grunge-Punk. As far as I can conceive Violateher have been around for a bit more than a year, and have played plenty of concerts in the United States. Recently their second Single "Toothache" has been released on their Bandcamp  page featuring two songs in a beautiful, rough, and fast manner. Similar to the first Single "Me, me, me." Violateher play fast, strong, a little sludgy Punk Rock and Grunge. If you like artists such Hands off Gretel, Hole, or even Kylesa, you will easily fall in love with Violateher's music.

Konzertbericht: Snösvänget Orchestra

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Das Snösvänget Orchestra ist eine Musikgruppe von Studierenden aus Umeå in Schweden. Seit Jahrzehnten stattet die verrückte Band in wechselnder Besetzung ihrer Partnerstadt Würzburg ein Besuch im Sommer ab, um dort eine Woche lang großartige Konzerte zu spielen. Letzten Samstag habe ich es geschafft, pünktlich im Biergarten am Zollhaus in Heidingsfeld zu sein, um mir bei leckeren Getränken das fröhliche Spiel anzuschauen. Snösvänget mögen auf den ersten Blick wirken wie ein Big Band, aber sie sind viel mehr als das. Ihre schönen. selbstbenähten Jacken, die Hüte, teilweise auch Helme, die unbändige Freude auf der Bühne, und eine gewisse Portion machen Snösvänget zu einem irre schönen Erlebnis. Es werden Klassiker aus Jazz, Blues, Swing, oder Rock'n'Roll gespielt, es gibt ein bisschen Schlager auf englisch, schwedisch, deutsch, und der faszinierenden Sprache "laziness", und auch ein herzerwärmendes Lied über Kartoffelsalat darf nicht fehlen. Die riesige Band wec

LP Review: Daily Thompson - Thirsty (2018)

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Fuzz yeah! Daily Thompson's dritte Veröffentlichung "Thirsty" ist zwar auch nicht mehr die brandneueste Erscheinung, aber das 2018er glüht noch immer heiß wie Wüstensand. Daily Thompson aus dem sonnigen Dortmund haben sich im letzten halben Jahrzehnt schon ordentlich einen Namen gemacht und waren schon 2015 auf einer Split mit Mos Generator zu hören. Für alle, denen das Trio noch gänzlich unbekannt ist: bei Daily Thompson gibt's massiven, fuzz-lastigen, rollenden Desert, Blues, und Stoner Rock auf die Ohren. Mit "Thirsty" ist dem Trio meines Erachtens nach ihr bisher bestes Album gelungen. Die zwei Platten beinhalten zehn kurzweilige Tracks, bei denen die nicht ganz einstündige Spielzeit sich anfühlt wie zwanzig Minuten. In feinster Desert Rock Manier wälzen sich bluesige Songs über die Rillen. Dabei wird gerne der Fuzz voll ausgenutzt und auf einen warmen und volltönenden Bassklang gesetzt. Aber auch die ruhigen und cleanen Seiten sind hier kein Fremdwor

Künstlervorstellung: Illegal I

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Gestern habe ich an der Arbeit einen Fyler in die Hand gedrückt bekommen. Beworben wird darauf die Band Illegal I. Noch nie gehört? Ging mir auch so; aber ich hoffe, dass sich das schnell ändert. Illegal I sind eine junge Band aus Abensberg in Niederbayern. Die Gruppe besteht aus Andy, Sven, Jacky und Dominik. Und soviel kann ich vorweg schon mal verraten: die vier haben es faustdick hinter den Ohren. Laut eigener Definition spielen Illegal I Alternative Rock und Stoner. Ich würde nach eigenem Anhören auf jeden Fall noch eine ordentliche Portion Southern Rock dazupacken, um den Stil der Band zu beschreiben. Vergleichswerte wären für mich Wolfmother, Sons of Texas, Queens of the Stone Age, ZZ Top, und irgendwie auch Pantera. Über krachig knackenden Blues Rock Licks auf dem Bass und einem heftig schweren und präzisen Schlagzeug bauen Keyboard und Gitarre wunderschöne, klare und rockige Landschaften auf, die durch Andys Gesang letztendlich perfektioniert wird. Die Musik von Illeg

LP Review: Martyrdöd - Hexhammaren (2019)

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Holy Satan! What great news, Martyrdöd are back! I have missed the crusty Black Metal Punks for quite some time but now finally I can penetrate my eardrums with their newest twelve-track-disc "Hexhammaren". Martyrdöd have recorded around forty minutes of new pitch black, crusty Punk Rock songs. The lyrics are part Swedish and part English, the tempo is mostly up, and the singer's raucous voice instantly gives me goosebumps. Compared to older LPs by Martyrdöd "Hexhammaren" sounds a bit cleaner. But the dirty Crust Punk attitude is still present on their new disc. It may here and there been substituted by a stronger Heavy oder Thrash Metal impact on their songwriting. Nevertheless Martyrdöd have not unlearned to kick ass at all. The D-Beat galopps over the record like the four horsemen, the bass and the two guitars create a beautiful crusty and metallic soundscape of disharmony, and above all there's that hoarsy voice grinding through the rills of the reco

Konzertbericht: Neighborhood Brats & Awesome Grey

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Es war heiß. Richtig heiß. Auch am frühen Abend hat der Fußweg zum Immerhin kunstvolle Schweißmuster auf mein Shirt gezaubert. Da liegt es doch nahe, sich in den liebevollen Katakomben des Immerhin bei dem einen oder anderen Bier abzukühlen. Die Sommerstimmung wurde bestens ausgenutzt. Bei meiner Ankunft in der großartigsten Konzertlocation unserer Kleinstadt standen noch Biertischgarnituren, ein Grill und meterweise Köstlichkeiten im Hinterhof. Alles fühlte sich nach Punk Rock Biergarten an, und man konnte zwischendrin sogar mal vergessen, dass es ja noch Konzerte gibt, auf die man sich freut. Dann war es auch irgendwann mal so weit, dass Awesome Grey die Bühne betraten. Trotz des guten Wetters hatte sich dankbarerweise eine doch relativ große Menge im Immerhin eingefunden, um dem Konzert der drei Würzburger teilzuhaben. Seit zehn Jahren gibt es Awesome Grey schon; das ist so lange, wie ich in Würzburg wohne. Und doch habe ich sie gestern zum ersten Mal gesehen. Wie kann

LP Review: Karakorum - Fables and Fairytales (2019)

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Karakorum heißt in den Turk-Sprachen "schwarzer Berg" oder auch "nördlich des Berges". Geschichtsbegeisterte Leser werden in dem Namen auch die erste Hauptstadt der Mongolei wiederentdecken. Unter dem Namen Karakorum ist aber auch ein oberbayerisches Quintett unterwegs, welches sich seit vier Jahren dem progressiven Krautjazz widmet. Ebendiese Kapelle aus Mühldorf am Inn hat via Tonzonen Records gerade ihre zweite Langspielplatte "Fables and Fairytales" herausgebracht. Der Name der neuen Scheibe von Karakorum hätte nicht besser gewählt werden können. In angenehm melodischer, jazziger und krautiger Manier erzählt die Band Geschichten, Fabeln und Märchen aus einer Welt, die zu schön und zu verrückt ist, um die unsere zu sein. Die Fabeln sind zunächst über 23 Minuten und zwei Tracks auf der A-Seite gebettet, wobei die zweite Geschichte "Smegmahood" aus fünf unterschiedlichen Teilen besteht. Die B-Seite ist dann in Form eines 23-minütigen Stückes