LP Review: Daily Thompson - Thirsty (2018)

Fuzz yeah! Daily Thompson's dritte Veröffentlichung "Thirsty" ist zwar auch nicht mehr die brandneueste Erscheinung, aber das 2018er glüht noch immer heiß wie Wüstensand. Daily Thompson aus dem sonnigen Dortmund haben sich im letzten halben Jahrzehnt schon ordentlich einen Namen gemacht und waren schon 2015 auf einer Split mit Mos Generator zu hören. Für alle, denen das Trio noch gänzlich unbekannt ist: bei Daily Thompson gibt's massiven, fuzz-lastigen, rollenden Desert, Blues, und Stoner Rock auf die Ohren.
Mit "Thirsty" ist dem Trio meines Erachtens nach ihr bisher bestes Album gelungen. Die zwei Platten beinhalten zehn kurzweilige Tracks, bei denen die nicht ganz einstündige Spielzeit sich anfühlt wie zwanzig Minuten. In feinster Desert Rock Manier wälzen sich bluesige Songs über die Rillen. Dabei wird gerne der Fuzz voll ausgenutzt und auf einen warmen und volltönenden Bassklang gesetzt. Aber auch die ruhigen und cleanen Seiten sind hier kein Fremdwort. Die harmonische Ballade "Nowhere" ist ein wunderschöner Soundtrack, um sich ins Auto, den Bus, den Zug, das Flugzeug oder sonstein Fortbewegungsmittel zu setzen und aufzubrechen; egal wohin, und am besten ohne festes Ziel.
Daily Thompson's "Thirsty" ist ein Paradebeispiel großartiger bluesgestützter Rockmusik. Fans von Pothead, Dozer, Greenleaf, Fu Manchu, Thin White Rope oder den frühen Wolfmother werden unbestritten Freude an der Platte. Es wird ein irre großes Spektrum abgedeckt, das mit massivem Sound losbrettert, zwischendurch leicht die Geschwindigkeit rausnimmt, beim Song "Stone Rose" ganz kurz den Rolling Stones einen Besuch abstattet, bevor dann wieder mehr Gas gegeben wird. "Thirsty" verfolgt einen sehr angenehmen roten Faden, der wie eine Reise verläuft, bei welcher der Weg das Ziel ist; zwischendurch muss man eben mal von der Beschleunigung runtergehen und einen Schluck trinken, bevor es weitergeht.
Ich bin bei jedem Durchhören erneut komplett von den Socken wie viel geilen Sound Daily Thompson aus ihren drei Instrumenten rausholen und welche Wand an Klang und Spaß sie damit erzeugen. Feedback, Fuzz, und diese großen Harmonien bauen ganze Welten, die es zu erkunden gilt. Ich bin entzückt. Diese Platte wird bei keiner Party fehlen.
Mein Lieblingstrack ist "Snakes". Und das war keine leichte Wahl, wenn man mit zehn groaßartigen Krachern konfrontiert wird.

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