LP Review: Welcome Inside The Brain - Queen of the Day Flies

Wer Welcome Inside the Brain noch nicht kennt, sollte sich diesen Namen gut merken. Denn unter diesem Namen ist eine noch recht neue großartige Band aus dem sonnigen Leipzig unterwegs. Es handelt sich um ein Quintett, das seit etwa zwei Jahren orgelbetriebenen, herzerwärmenden Blues Rock mit einer netten Portion Jazz, ein paar Prisen Mothers of Invention und immer mal wieder einem Quäntchen Arthur Brown produziert. Zwei Jahre nach der Veröffentlichung ihrer letzten Scheibe "Celebrate the Depression" liegt nun das neueste Werk "Queen of the Day Flies" auf meinem Plattenteller. Und ich muss sagen, dass ich von dem Rundling, der beim Krefelder Label Tonzonen Records erschienen ist, in höchstem Maße entzückt bin.
Wo die Vorgängerplatte noch mehr mit Disharmonien experimentiert hat, präsentieren sich die fünf Musiker auf ihrer neuen LP deutlich harmonischer und gediegener. Der Einfluss von Beefheart, Zappa oder Arthur Brown ist nach wie vor vorhanden; jedoch ist "Queen of the Day Flies" noch viel eigenständiger und präsentiert für mein Empfinden sehr viel deutlicher den individuellen, progressiven Sound von Welcome Inside The Brain.
Auf "Queen of the Day Flies" sind sieben Tracks zu hören, die eine Spielzeit von etwas mehr als 40 Minuten aufweisen können. Geboten wird dabei Blues Rock, der sich mal ruhig und schmusig wie auf dem Track "Broken Record" über die Rillen kuschelt, oder auch mal das Tanzbein animiert wie auf dem Titeltrack. Im Zentrum steht dabei zumeist die Orgel, die das Gesamtkonzept des Albums nach vorne treibt. Aber auch die cleane Gitarre mit ihren massiven Blues Riffs, der warme Kontrabass, das Schlagzeug mit seinen straighten Fills und natürlich der jazzige Gesang von Frank fügen sich zu einer wunderschönen Landschaft aus Sound zusammen. Für Liebhaber des eher experimentellen Sounds wird zum Schluss mit "Hometown" nochmal ein kleines Schmankerl geboten.
Das jazzig-bluesige Gewand, in dem Welcome Inside The Brain ihr neues Album gekleidet erinnert mich teilweise an die Leipziger Band Kamala. An anderen Stellen bin ich insbesondere durch die sehr präsente Orgel wieder an die Würzburger Blues Rocker Zeremony erinnert. Und dann gibt es eben noch die Stellen, an denen ich beim Gesang doch noch ein bisschen an den großen Arthur Brown denken muss. All diese Vergleiche tun Welcome Inside The Brain aber nichts schlechtes, denn sie haben hier etwas auf Platte gepresst, was von vorne bis hinten passt, und nicht mal ansatzweise nach Plagiat klingt.
"Queen of the Day Flies" ist ein irre gutes Stück Jazz-, Blues- und Rock Musik für alle, die auf warme Klänge, treibende Rhythmen, und ehrlichen Sound stehen. Alle anderen sollten es sich auch anhören - es lohnt sich.

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