LP Review: Noorvik - Omission (2019)

Bei dem Namen Noorvik stelle ich mir zunächst unweigerlich eine skandinavische Black Metal Band vor, die sich mit Ziegenköpfen, Corpse Paint und einer wunderschönen Portion Blasphemie schmückt. Was sich stattdessen auf dem zweiten Werk der Kölner Band befindet, könnte kaum weiter von meinen Annahmen entfernt sein.
Noorvik spielen auf ihrer LP "Omission" mitreißend-hypnotisierenden, instrumentellen Progressive Rock, der sich melodisch und mächtig an Post-Metal, Doom Metal und Post-Rock bedient.
Etwa 35 Minuten lang decken die vier Kölner Musiker ein immenses Spektrum an verträumt-ruhigen über anspruchsvoll-vertrackten bis hin zu intensiv-brachialen Themen ab. Mal flirren die Leads der Gitarren wie Eiskristalle durch eine windige Nacht, dann sind avantgardistische Rhythmen in den Vordergrund gestellt, und andermal wird ein massives Metal-Brett aufgefahren. Das ist Prog Rock, der vom ersten bis zum letzten Klang begeistert.

Die vier Titel der Platte sind dem bedeutungsschwangeren Cover gewidmet. Während die A-Seite mit 'Floating' und 'Above' den sichtbaren Teil des Eisbergs in noch eher kalter aber harmonischer Weise behandelt, wird es auf der B-Seite mit 'Hidden' und 'Dark' deutlich düsterer und mysteriöser. Jeder Song besteht dabei für ein maßgebendes Thema, welches mit fortlaufender Taktzahl immer weiter variiert, neu aufgegriffen, und in massig unerwarteten Formen variiert wird.
Das Bild vom Eisberg ist für "Omission" von Noorvik in wirklich jederlei Hinsicht perfekt gewählt. Da ist zunächst die kalte sowie faszinierende Atmosphäre in jedem einzelnen Part zu benennen. Außerdem steht "Omission" für sich allein und stellt etwas absolut unikates und autonomes dar. Und zu guter letzt ist die Platte von Noorvik ein Werk, dessen Detailreichtum so großartig verpackt ist, dass man auch beim zehnten Durchhören noch neue Elemente und verspielte Einzelheiten entdeckt.

Noorvik's Platte "Omission" ist beim Krefelder Label Tonzonen Records erschienen und ist eine Platte, die immer von vorne bis hinten angehört werden sollte. Vom ersten Bestaunen und Betreten des Eisberges über den entschiedenen Weg hinab ins kalte Wasser bis zu den atemberaubenden Bildern der submarinen Welt ist jeder Schritt dieser Traumreise ein erfüllendes Erlebnis.
An dieser Platte werden Fans von ISIS, Tesa, Russian Circles, oder auch N.Tesla ihren Gefallen finden. Das hier ist detailverliebter Progressive Post-Metal, der die Zuhörenden mittels immensen Sogs mitzieht.

Besetzung:
Arnd Finke - Drums
Hennes Ernst - Guitar
Dominik Hornung - Bass
Johannes Schreiter - Bass

Anstehende Shows:
16/11 Gloomaar Festival, Neunkirchen
20/12 Subrosa, Dortmund

Noorvik Online:
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