LP Review: Nazca Space Fox - Pi (2019)
In der peruanischen Wüste findet man bis zu zwei Kilometer lange gescharrte Zeichnungen. Sie stellen Tiere dar und werden der Nazca Kultur zugeordnet, welche dort vor fast 3000 Jahren lebte. Am besten sieht man diese rituellen Zeichnungen von oben in schwebender Bewegung. Deshalb trifft es sich nur zu gut, dass die Frankfurter Instrumental, Post, Psychedelic und Space Rock Band Nazca Space Fox genau zu dieser Bewegung einlädt.
Nazca Space Fox haben gerade ihr zweites Werk Pi beim Label Tonzonen veröffentlicht. Auf fünf Tracks und etwa 42 Minuten Spielzeit wird ein abwechslungsreiches und farbenfrohes Feuerwerk aus psychedelischem Space und Post-Rock mit Stoner oder Desert Einlagen, funky Licks, Loops und Fuzz gespielt. Kleiner Bonus für die Vinyl-Käufer: der Download enthält den Bonustrack 'Grinder'.
Nazca Space Fox bewegen sich auf "Pi" in einer intermedialen Sphäre zwischen heißem Wüstensand und den unendlichen Weiten des Kosmos. Wie in Trance erheben sich Funk Licks zu psychedelischen Themen, wirbeln in atemberaubenden Spiralen in immer wieder neuer Bewegung um sich selbst und entfalten sich zu massiven Desert Rock Riffs voller Kraft und Fuzz. Was sich hier zwischen Loops, abwechslungsreicher Themenwahl und intelligenten Variationen abspielt, ist ein mitreißendes Werk, bei dem man schnell vergessen mag, dass lediglich drei Musiker dahinter stehen.
Von abwechslungsreichen Rhythmen von Schlagzeuger Heiko Vollweiler, der gerne mit Variationen und Stops spielt, über Stefan Bahlk an einem äußerst präsenten Bass mit viel Hang zu melodischen Licks, bis zu Gitarrist Matthias Gaul, dessen Instrument sich auf Loop, Echo und Effekt durch alle Schichten der Wahrnehmung zieht, ist "Pi" von Nazca Space Fox ein von vorne bis hinten gelungenes Album. An Stellen gibt es Ähnlichkeiten zu monkey3 oder auch Mars Red Sky, und bei den funkigen Themen gibt es auch Parallelen zu Mandrax Queen.
Mein persönlicher Anspieltipp ist der 'Space Farm Blues':
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